Mittwoch, 2. November 2011

das loch.

du stehst auf, wie jeden tag.
und du machst das, was du jeden tag so tun musst.
du weisst eigentlich gar nicht so genau, warum,
vielleicht weil es alle so tun,
vielleicht weil es die erwartungen der gesellschaft erfüllt,
weil es immer schon so war.

und du fühlst dich kalt. wie ein roboter,
immer die gleichen bewegungen,
hintergedanken, ach was gedanken; gedankengänge,
du fühlst dich taub, leer, wo ist das gefühl,
was ist das überhaupt fühlen?

und diese bar. sie scheint dir irgendwelchen halt zu verleihen,
denn irgendwo muss man sich ja festhalten.
du lachst.
du zwinkerst.
du siehst.
du suchst.

du suchst bei ihr. du suchst, indem du ausprobierst,
und nennst es spontanität,
dabei ist es ein verzweifelter versuch aus
deiner lähmenden situation auszubrechen, ja lähmend,
weil du nicht vorwärts kommst, obwohl die tage vergehen,
und dein kalender schon bald wieder eine neue jahreszahl anzeigt.

du stehst obwohl du rennst. du stehst im sumpf deiner
faulheit etwas zu ändern. an dir.
weisst du überhaupt noch was wahre freude ist?
nein, natürlich nicht, denn du bist zu beschäftigt
dich über deine vorgesetzten oder professoren zu beschweren,
und überhaupt sei es eine frechheit dass die öffentlichen verkehrsmittel
immer teurer werden, und du hast ja immer so viel zu tun,
viel zu viel zu tun.

hast du?
ja, schwarzdenkerei und alles ist so negativ und wo führt uns
das noch hin, das hat ja keine zukunft, nimmt schon zeit ein, nicht?

du suchst. du suchst in dem du fehler bei allen anderen suchst,
und nicht bei dir. denn warum, du bist ja das opfer, und machst
alles was im rahmen des möglichen liegt.

du suchst und versuchst das loch in deinem herzen, in dir drin,
zu stopfen. denn da ist was, diese leere, die droht dich bald
zu verschlingen, denn du fühlst, du fühlst einfach nicht mehr.

und was wäre, wenn du das tust was dir gefällt und nicht das,
was erwartet wird. wenn du einfach deinen koffer packen würdest
und in die welt stapfst, dich selber kennenlernst,
die welt wirklich kennen lernst.

nein, das sei doch viel zu riskant und ausserdem passe das gar nicht
in den zeitplan und überhaupt seist du sowieso kein abenteurer
und du hast dir zwar "into the wild" angesehen aber das reiche dir.

da ist es wieder, das loch.

das loch deiner kläglichen passivität.

in dem du langsam aber sicher versinkst.

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