Dienstag, 11. Dezember 2012

Der letzte Post auf diesem Blog. Tschau, schön wars.



Bald fängt nicht nur ein neues Jahr an,
sondern auch ein neues von mir schon so lang gewolltes Projekt.

Ich werde schreiben aber nicht mehr so - so tief.
Es tat gut, es war schön und ich freu mich.

Auf endlich Neues.
(Buchstaben sind die besten Therapeuten.)


Was mein Herz bewegt, zuguterletzt.

So oft hab ich schon geträumt
Und immer gleich aufgewacht
Aus dem Fenster geschaut
Und bitterlich gelacht
Für mich innerlich.
Ich steh auf und tu dann so
Als ob alles ganz ok
Wär so wie’s ist
Als hätt ich jetzt alles im Griff.
Dabei reissen mich Ströme mit
Versuche mich an irgendwelchen Ästen festzuhalten
Bin stattdessen an leeren Orten gestrandet.
Bin taub - sehe, fühle nicht
Schreie und höre meine Worte nicht.
Hab eure Fragen verstanden
Doch sie erreichen mich nicht
Schwebe wie ein leerer Geist mit leerem Gesicht
Umher,
und warte, während ich Verzweiflung greife
mit ihr spiele oder sie spielt mit mir.
Umklammert mich und flüstert mir ins Ohr.
Kann kaum richtig schlafen
und weiss nicht wieso
wohin und sowieso
hab ich einfach nur Schiss.
Will nichts davon sagen
will nicht äusserlich verzagen
also rede ich nicht.
Alles ist grad so super
so wie’s ist
und ist doch prima so, wie’s jetzt ist.
„Heute Nacht soll er nicht mein Herz erobern
sondern meinen schwarzen Rock.“
Bedeutungslos und sinnlich.
Pha!
Sätze die fallen
und sie hallen in meinem Schädel
machen keinen Sinn.
Sind ausgekochter Schwachsinn.
Sogar,
denn grad bin ich nicht stark
und selbstbewusst
und glücklich.
Ich tu nur so.
Weil ich verdammt nochmal nicht reden will
Falle in alte Muster zurück
Verstecke mich in meinen Irrgärten.
Denke und träume für mich.
Vertrau mir ja selber nicht.

Ja, du hast mir mein Herz rausgerissen
darauf zu Musik gesteppt,
wahrscheinlich von Cro gerappt,
hast mich einfach liegen gelassen
aber ich kann dich nicht hassen
will dich nicht hassen.
Gebe dir die Schuld nicht.
Sicherlich.

Es ist nicht viel Zeit vergangen
Doch ich weiss nicht mehr wer du bist.
Wie du riechst.
Was du denkst, wie du lebst.

Und es ist wahr.

Hat mich ein bisschen kaputt gemacht.
Mein Selbstvertrauen hat mich ausgelacht.
Mein Ego ist abgehauen und hat mir eine geschmiert.
Mein Glaube ist auf Reise
Mein Mut begleitet ihn.
Ich hoff ich finde ihn.
Und behalte ihn.

Schmerz, ich hoff du gehst bald.

Nicht aus Gedanken,
weil da bist du weg.

(Selbstschutzversteck.)

Aber aus meiner Bitterkeit
aus meinen Träumen raus.

Ich hoff die gute Fee Zukunft küsst mich bald
sanft.
und wedelt mit ihrem Zauberstab,

bettet mich auf Träume,

aus denen ich endlich
den Stoff meines Lebens 
webe.

Dienstag, 27. November 2012

ausgegraben: einsatzgeschichte ohne grossschreibung

heute wieder gefunden und mich gewundert, warum das im letzten eckchen meiner textverstaukiste gelandet ist!

(die ist nicht ganz, aber ein bisschen wahr. )

mein vater ist letztlich mit nem plastikbeutel heim gekommen, da hat's was drin gehabt,
schwäbische fasnachtsküchle, sagte er, er sei grad bei kunden gewesen,
nem schwäbischen älterem ehepaar, die hätten ihm das mitgegeben, das sei doch süss,
und meine mutter meinte, die seien bestimmt süss und mein bruder rief entzürnt,
"schwaben! von schwaben? die wissen aber dass mami polin ist? die wissen,
dass wir halbpolnisch sind? die haben uns im zweiten weltkrieg abgemurkst!",
also ihn zur hälfte, zur anderen hälfte sei er ja schweizerisch,
der papi hat dafür gesorgt, der schweizertschöpli, hab ich dann gesagt,
dass wurde seitens bruder nicht weiter beachtet, da hat der vater aber blöd geguckt,
und gesagt, der sohnemann verstehe doch nicht wie das im kriege laufe,
mit der psychologie und so, die sind da gezwungen worden, und das sei ja schon ne weile her,
und meine mutter wollte sich in der zwischenzeit ein küchle schnappen,
mein bruder ist dann aber eingesprungen, und hat gemeint sie verrate so ihr land,
und wir dürften keine schwäbische fasnachtsküchle essen, psychologie und zeit hin oder her,
und meine mutter hat dann seufzend das wiener schnitzel auf den tisch gehauen,
und dann hat mein bruder kritisch gemeint, die österreicher seien damals im krieg
und so bezüglich holocaust ja auch nicht viel sozialer gewesen,
und das schnitzel esse er jetzt nicht und dann hat mein papa gemeint, wieso denn das plötzlich,
er bestelle in jedem restaurant immer schnipo, und ich hab trocken entgegnet,
dass ihm, also meinem bruderherz, ein bisschen kulinarische horizonterweiterung
bestimmt nicht schaden würde, und da hat mein bruder gerufen, dass mich doch gar niemand frage,
und ich hab darauf geantwortet, dass mich auch niemand damals gefragt habe,
ob ich nen kleinen bruder wolle, und mein vater hat leise geseufzt, ihn auch nicht,
und meine mutter hat ihm das schnitzel angeworfen und mein bruder hat uneinfühlsames gesindel
und revolution gerufen, und ist mit der gabel aus der küche gerannt,
und ich hab für mich dann endgültig entschlossen, dass die zeit reif war um auszuziehen.

Montag, 26. November 2012

Menschen kommen, Menschen geh'n

Seit du auf dieser Erde gehst
lernst du immer Neues kennen
wie zum Beispiel der und jene
die deinen Weg schon mal kreuzten
Menschen kommen
Menschen geh'n
manche bleiben doch noch steh'n
und bahnen sich in dein Herz
irgendwann wollen sie dann weiter
haben aber Spuren hinterlassen.
Wer früher dich am besten kannte
ist jetzt nur ne ferne Bekannte
jeden Tag das gleiche Gesicht
jetzt erinnerst du dich nicht
mehr einmal an die Augenfarbe
oder an die kleine Narbe
die diese einst wichtige Person
an der linken Backe hatte.
Menschen kommen
Menschen geh'n
manchmal bleiben sie auch steh'n
und halten dir deine Hand
drücken sie fest und geben Halt.
Steh'n noch da wenn das Wetter ändert
und der Sturm um deine Ohren braust
rennen mit dir durch den Regen
und helfen dir auch auf
wenn's dich mal umgehauen hat.
Menschen kommen
Menschen geh'n
manche bleiben auch steh'n
und die die bleiben,
auf die kannst du zählen,
das darfst du Freundschaft nennen.
Menschen kommen 
Menschen geh'n
mit wem du einst dein weiteren Weg
ausgemalt hast, kennst du nun nicht mehr.
Weisst nicht mehr was nun geschieht
was sie oder er jetzt fühlt
was sie gerade hört und was sie anzieht
was er oder sie nun am liebsten isst.
Ist jetzt nicht mehr so wichtig
ist nun auch nicht mehr zentral.
Dieser einstige Mittelpunkt des Alltag
schwirrt nun wie ein schwarzes Loch im All
deiner Gedanken verloren herum
und manchmal erinnerst du dich schwach und schwummrig
daran.
Menschen kommen 
Menschen geh'n
oft können wir das nicht versteh'n
manchmal lässt du die Falschen zu nah an dich ran
aber das ist manchmal halb so schlimm
solang die Richtigen die Wichtigen sind.
Menschen kommen
Menschen geh'n
irgendwann bleibt einer vielleicht steh'n
nimmt deine Hand und lässt sie nie mehr los.

Das ist dann dein Schicksalslos.

Freitag, 23. November 2012

Until we bleed

Factory Girl, kritische Biographie Andy Warhol's angeblicher Muse und ihrem tragischen Leben.
Unterlegt mit Lykke Li's Until we bleed.

(Wie singen doch die Jungs von KRAFTKLUB - "ein bisschen Melancholie, ein bisschen traurig sein...")
Passt zum Nebel, wa!

Montag, 19. November 2012

Manchmal hab ich Angst.

Ausgegraben. Und passend gemacht.


Ich wünschte ich würde nicht mehr denken
nicht mehr fühlen
mal geht es mir grandios
mal miserabel schlecht.
Ich weiss nicht mehr was ich halten soll
von dir,
und überhaupt.
Fühl mich grad viel zu schwach
um eins auf happygolucky zu  machen
und über TV total-Clips zu lachen.

Ich hab Angst.
Angst, dass ich mein Herz zu schnell verschenke
dass ich zu schnell zu viel fühle und zu wenig denke!

Ich hab Angst.
Angst, dass es immer gleich wird.
Dass es im Leben kein Happy End gibt.
Mein letztes Luftschloss ist in sich zusammengebrochen.
Die Realität hat meine Träume runtergestochen,
mir eins geschmiert und mir ins Gesicht gespuckt.
Fand Schmerz, dabei hab ich nach Nähe gesucht.

Ich weiss, was zu tun ist.
Und trotzdem, ich hab Angst.
Angst, dass ich das Falsche für das Richtige halte
wie ich es mir damals ausmalte,
Angst, dass ich blind bin und verwechsle.
Dass ich wieder auf die unsichere Seite wechsle.

Du sagtest, Angst ist immer schlimmer 
immer grösser,
als das eigentliche Eintreffen.

Doch vielleicht hast du vergessen,
vielleicht auch nicht gespürt,
wie sich Enttäuschung dann im wahren Leben anfühlt.

Wenn dir der Boden unter Füssen weggezogen wird.

Du dir gegen die Stirn klatscht und denkst,
Alter Falter, schon wieder so'n Mist gebaut.
Habe alles vergessen und habe blind vertraut.

Ich hab Angst.
Angst, dass ich mein Herz zu schnell verschenke
dass ich zu schnell zu viel fühle und zu wenig denke!

Ich heul hier jetzt so rum
und zieh mein Drama ab.
Doch ich brauche Worte,
ich brauche Laute,
damit ich verdaue.
Und verzeihe.
Mir verzeihe.

Sonntag, 18. November 2012

Matt Corby, das scheue Stimmwunder

Matt Corby heisst er, kommt aus Australien,
ist süsse 21 Jahre alt, hat haselnussigbraune Augen,
Zähne wie aus der Dr. Dent Werbung - und eine Stimme die durchdringt!

Diese Klänge bringen zum Schmelzen und zum Träumen,
der scheue und leidenschaftliche Blick zum Kochen...und ja.

Verdammt.

Ich will die Haare.
Ich will die Stimme.


Und gegen den Typ hätt ich eigentlich auch nix.


Vom Leben gelernt



Den Ausmachknopf muss ich drücken
die Klappe runterklappen
nichts mehr an mich ranlassen
weil das nur zu Diskussionen führt.
Sofort an der Wurzel der Immagination ziehen
und einfach mal funktionieren
- Emotionalität kann zu Depressionen führen.
Ich schalt jetzt ab und denk nicht mehr
was war, wird vergessen.
Weil in Erinnerungen schwelgen
nur eine süsse, fiese Wehmut mit sich bringt.
Weil ich sowieso machtlos bin,
gegen die Gewalt der menschlichen Empfindungen,
welche nicht meine sind,
welche ich nicht steuern kann,
nicht steuern sollte.

"Und nichts geschieht ohne Grund
und alles kommt wie es muss",
ist manchmal ein Haufen Mist!
Denke ich in schwachen Momenten für mich.

Verzeihen hab ich gelernt
vertrauen hab ich verlernt.
Deshalb muss ich den Ausmachknof drücken
die Klappe runterklappen
nichts mehr an mich ranlassen.
Den Fokus auf Ego richten.
Liebestexte an mich selber dichten.
Das Leben selbst in die Hand nehmen
und mich nicht gehen lassen
treiben lassen
trotzdem Situationsspontanität zulassen.

Den
einen
meinen
Moment! fassen.

Glücklich sein mit dem was ich hab
mit dem was ich bin
und mich nicht fragen,
was hat das alles hier für einen Sinn?
Klugscheisser Philosophen
und Glückskekse kennen die Antwort nicht.
Nicht mal Mike Shiva, sicherlich.

Also, was solls?

Ich halte die Augen offen
für noch so viel Abenteuer
für noch so viel Ungeheuer!
Ich fahr auf der Achterbahn meines Lebens
rauf und runter,
es geht drüber und drunter,
das Adrenalin im Fall gibt dir den Kick
den du manchmal brauchst
für Dich.

Den Ausmachknopf muss ich drücken
die Klappe runterklappen
nichts mehr an mich ranlassen
weil das nur zu Diskussionen führt.
Das Leben leben,
die Liebe lieben
und manchmal halt den Fokus auf Ego richten.
Liebestexte an mich selber dichten.

Vom Leben gelernt hat man immer wieder
und nie aus.
Und das,
das macht das Leben aus.

Freitag, 16. November 2012

Du bist genau gut so wie es ist.

Es ist wie's ist
und alles hat seinen Grund
jedes Geschehen leitet dich weiter
nichts ist so wie es scheint
und alles scheint nicht so wie es ist.
Wenn etwas Unerwartetes passiert
dann bezeichne es als Glück.
Drehe den Spiess um
und mach alles anders
es ist viel zu kurzlebig
um bei alten Ritualen zu verweilen.
Tut dir jemand weh
den du mal mochtest
vergesse die Figur
und vergesse die Trauer.
Lebe das Leben so wie du es möchtest
lass es nicht leiten
von Menschen die es nicht wert sind.
Du allein bestimmst deinen Weg!
Gehe und renne und wechsle die Richtung!
Springe in Pfützen und klettere auf Dächern
damit du die Welt von oben siehst
und die Schönheit erblickst
die so oft so schnell vergessen bleibt,
im Dunkeln scheint.
Sei Dich selbst und lass dich nicht überreden
etwas anderes zu sein.
Alles an Dir ist bestens wie es ist
wenn du es selbst liebst.
Glaube an die Liebe
Glaube an das Leben
dann wirst du alles Glück erstreben
Lebe im Moment
vergiss das gestern, vergiss das Dort.
Die Zukunft will nur Gutes,
wenn du es zulässt.

Mittwoch, 14. November 2012

we are the reckless. we are the wild youth.



...shadow's  settle on the place that you left
our minds are troubled by the 
emptiness.



destroy the middle, it's a waste of time

from the
perfect start 
to the 
finish line.

and if you're still breathing you're the lucky ones
cause most of us are heaving through corrupted lungs
setting fire to our insides for fun
collecting names of the lovers that went wrong,
of the lovers that went wrong...




we are the reckless we are the wild youth!


chasing visions of your futures

one day we are revealed the truth
that one will die before he gets there.


and if you're still bleeding

you're the lucky ones.
'cause most of all feelings 

they are 
dead 
they are 
gone.

(...)





Daughter - "Youth" from On-Airstreaming.com on Vimeo.

Dienstag, 13. November 2012

zwar sag ich, dass ich das versteh
dabei versteh ich nur, dass liebe kommt und liebe geht
zwar sag ich dass ich nun akzeptiere
doch ich weiss nicht wieso.
ich will nun nicht mehr fragen weil keine antwort reicht
weil keine antwort je genug sein wird
weil es zu viele und keine darauf gibt.
und dass du mich jetzt einfach aus deinem leben streichst
hab ich längst begriffen
ich lass es dich auf deine weise tun
und lasse dich in ruh.
ich weiss du tust als wär ich nicht mehr da
aber ich weiss,
wir haben uns viel gegeben
und das bleibt für immer in dir.
ich hoff das trägst du bei dir
und lässt es nicht mehr raus
weil ich weiss und denke,
dass es du irgendwann brauchst.





Mach's gut und bis bald.


Ich hab mich ausgeweint
hab alle Worte gesagt
Gedanken ausgedacht
alles und zu viel gefühlt
es steht nun nichts mehr im Raum
ich lass dich jetzt geh'n
weisst du ich bin jetzt glücklich
hab mich selbst wieder gespürt
die Liebe wiedergefunden
das Leben wieder erlebt.
Es bringt nichts dich zu vermissen,
weil das tu ich eh,
es bringt nichts mehr sich zu hinterfragen,
weil das tut nur unnötig weh.


Haben Bonnie und Clyde gespielt - unsere Vorstellungen geliebt.
Haben naiv an unsere Träume geglaubt - die sind nun geraubt und verstaubt.


Und mein Herz kann wieder atmen
meine Ohren hör'n wieder zu
bin bereit zu neuen Taten
und lasse Grenzenloses wieder zu.
Ich lache laut und hörbar
mit Augen und Seele
spiele kein Spiel mehr
und fühle.
Fühle den Windstoss
und höre das Summen
rieche den Kaffee
und atme die kalte Luft
- den Winterduft.
Weisst du, ich bin dir nicht böse
und ich bereue nicht,
weisst du, dass ich mich jetzt löse
von dir
von mir
und uns.

Sag adieu, tschüss, lass es dir gut geh'n
und denk manchmal doch zurück.
Ich hab und werd nicht vergessen
denke an unser Lieblingsstück.


Ich wünsche dir das Beste,
dass du das wahre Glück erlebst
dass du dein Leben lebst
so wie du es willst
so wie du es spürst.
Ich danke dir von Herzen 
für eine schöne Zeit
ich lass dich jetzt weiterziehen.
Machs gut, und...
bis bald.


Mittwoch, 8. August 2012

Vergessen


Man wird selbst erdrückt
Von Zweifeln und Gedankenlasten
Vom Müssen und Sollen
Von Zielen die erreicht werden sollen
Träume, vom eigenen Druck zerquetscht
Lachen, das von Ängsten und Sorgenfalten ersetzt wird
Alltag, der nur noch aus Plänen besteht,
vergessen zu leben.
Die Luft einzuatmen, die nach Hoffnung riecht,
wenn der Regen alles abwischt,
die Blätter tropfen,
das Gras viel grüner erscheint,
die Strassen nach nassem Teer riechen.
Habe vergessen, wie sich die Rinde eines Baumes anfühlt
oder  wie Brennnesselstiche an den nackten Waden wirklich brennen.
Habe vergessen, dass weit weg von gesellschaftlichen Vorgaben
- wie Bodymassindex, dem perfekten Outfit,
den hippsten Instagrammbildern, dem Ausfüllen unzähliger Formulare,
das Zahlen der Rechnungen und der gesunden Ernährung –
noch das Leben lebt, während ich darauf warte,
warte auf den springenden Moment,
dabei nicht realisiere, dass viele springende Momente
an mir vorbeiziehen.
Ich bin zu beschäftigt mit Beschäftigtsein.
Versinke in Vorwürfen,
und in meiner Angst vor ständigem Versagen,
höre mich nur noch ‚scheisse’ sagen
höre mich nur noch weinerlich klagen.
Verliere mich.
In unwichtigen Debakeln
Nörgele an unwichtigen Makeln.
Lachen, das von Ängsten und Sorgenfalten ersetzt wird
Alltag, der nur noch aus Plänen besteht,
vergessen zu leben.
Habe vergessen, wie der Sommerhimmel aussieht,
wenn der Mond die Wolken beleuchtet,
wie Eulen klingen, wenn sie in der Nacht erwachen,
wie herzerwärmend Kinder lachen,
die noch voller Unschuld ihr Leben im Abenteuer leben,
habe vergessen,
wie es ist zu vergeben –
anstatt sich ständig blinder Wut hinzugeben.

Will mich befreien von diesen Fesseln der Freude,
will nicht mehr warten, denn wenn nicht heute –
wann dann?

Dienstag, 3. Juli 2012

Befreiheit


Also dann steh ich da
und hör all die Melodien
die mich sonst Feierabends berieseln
im Zug,
wenn ich da sitze
und den Bäumen beim vorbeizieh'n
zuschau
wie Wiesen, Häuser und Kühe verschwinden
die Sonne golden scheint
und irgendeine wunderbare Stimme
die Worte in mein Ohr singt
die ich gerade hören will
weg von hier
und weg von allem was belastet
ein Teil des Rucksacks fällt ab
den man mit sich trägt.
der mich erdrückt
bedrückt,
zerstückt.
also steh ich hier
und wanke und tanze
zwischen all den Leuten
die dasselbe fühlen
so oft gehört
so oft gespürt
nun so real
vor dir
mit dir
IN dir.
die Hände die klatschen,
im Takt der Erleichterung.
der Glückseligkeit.
also steh ich da
und tanze und wanke
und wasche all den Staub weg.
und all den Alltagsdreck.
bin berauscht von all den Tönen
und allen Töchtern und Söhnen
der Musik.
die also hier stehn
und tanzen und wanken
um sich zu duschen
in Noten und texten
und an Besseres denken
als die Gegenwart.

es ist Sommer.
es ist Umbruch.
und es ist die Musik
die mich gerade hält.
und das ist was zählt;
also, wir stehn da,
wir tanzen und wanken
und wissen,
und wissen was wichtig ist.

und der Rucksack,
den ich trag,
scheint wie die Seifenblasen vor mir,
langsam an,
zu platzen.
zu tanzen,
und,


zu wanken.

Dienstag, 12. Juni 2012

Ich mag euch nicht.


Was ist es was euch bedrückt
und euch zum lästern verzückt
wie könnt ihr abends einschlafen
mit eurem Gewissen
seid ihr in Lügen gebettet
und müsst ihr euer fehlendes Selbstbewusstsein
damit aufpeppen
ihr seid ein nichts und spuckt grosse Worte
führt euch auf wie eine Horde
verlorener erbärmlicher Bettler
kleidet euch aber in Königstücher
die beim genauen ansehen
wohl vom Secondhandshop stammen
und würd euch gern ein Brett ins Gesicht rammen
nur dass ihr mal ein bisschen Schmerz verspürt
anstatt den, den ihr anderen zu schürt.
Ihr seid der Wolf im Schafspelz
Nur weniger gefährlich
Nur weniger ehrlich
Ihr seid meine beste Diät
Weil mir bei eurem Anblick der Appetit vergeht
Würd euch gern all meine Wut ankotzen
Und euren Intrigen trotzen.
Habt keinen Mut, habt kein Rückgrat.
Und was ihr tut,
ist nicht nur nicht richtig sonder auch mehr als heuchlerisch
ihr seid so nichtig
wie Pizza Hut in Italien
Papa Joe's in Spanien
Sparpläne in Griechenland
Dieter Bohlen in Deutschland.
Kein Charakter, und wohl auch kein Leben
Könnt nur nach Hass streben
Ernährt euch aus Eifersucht, Schwäche und Ungerechtigkeit
Wie Dementoren in der Dunkelheit
Saugt ihr alle Kraft raus
Und füllt den ganzen Raum
Mit schlechtem Karma
Mit euren stinkenden Sätzen
Möchte Kampfhunde auf euch hetzen
Und euren falschen Augen
kann man nicht vertrauen
Ihr vertraut euch selber nicht.
Ihr seid so verkümmert,
und scheisse nochmal,
so widerlich.

Montag, 28. Mai 2012

Nicht naiv, ein bisschen kitschig, vielleicht.

Wir sitzen da und hassen die Sekunden dafür,
dass sie vergehen und uns die Zeit stehlen
die wir damit verbringen,
von später zu reden.
Wie es sein wird, wenn wir uns morgens auch sehen.
Wir umarmen uns und die Minuten verrennen
als die Uhr uns verkündet, die Wege jetzt zu trennen.
Er läuft grad mit nem Koffer an mir vorbei
der mir indirekt sagt, die Tage sind jetzt vorbei,
und schlage die Richtung zum Bahnhof ein.
Die Richtung nach Haus, und nein...
bei mir dauerts nicht so lang,
wie bei dir, bis ich ankomm.
Aber doch nirgends bin.
Und ich mag den Koffer nicht.
Er erinnert mich an deinen roten Reisebegleiter
den ich so oft mit dir empfange
zunächst heiter,
und dann viel zu oft verabschieden darf.
Ich sollte nicht so denken,
dankbar für das Vergangene, das wir uns schenkten.
Und trotzdem klopft mein Herz wie wild
weil es mir keuchend mitteilen will
dass grad ein Teil fehlt.
Ein Teil das die Farben mitnimmt,
und dann alles Negative verschwimmt,
welche meinen grauen Alltag an vielen Wochenenden bunt anmalt.
Mich anlacht.
Aus meiner Rationalität Luftschlösser baut.
Auf meinen Pessimismus kaut
und Träume ausspuckt
wo alles so luftballonmässig ausguckt,
da finden wir uns dann eben wieder,
an diesem Ort.
Ich lehn mich dann an hör dir zu
und glaub dir jedes Wort -
mein Misstrauen hast du ausradiert
guckst, dass meine Mauer ihren Stand verliert.
Sie fällt, du lässt sie fallen
und wir hören nur das Hallen
ihrer Trümmer in einer Schlucht
die sich schliesst und nicht versucht
mir wieder irgendwelchen Schutz zu gewähren
den ich mit dir nicht brauche,
der wird mir nicht fehlen, so viel ist klar
- du machst nämlich alles so wunderbar.
Nicht naiv gemeint, nur ein wenig verliebt
ein bisschen kitschig, vielleicht,
aber das reicht
- reicht zu wissen was wir eben tun.
Mach dir keinen Kopf
ich bleib wirklich da,
da wo ich jetzt bin,
da wo ich auf dich warte.
Da wo jetzt die Bremsen auf den Gleisen erklingen,
da, wo jetzt die letzten Vögel noch singen.
Der Zug hält an, ich bin schon zuhause...
ohne dich und doch mit dir.

Ich bleib da, das schwör ich dir.

Freitag, 18. Mai 2012

Frühling, du Arschloch.


Im Herbst werde ich ruhiger, nachdenklicher, lass den Sommer ausklingen,
mit all seinen Emotionen, langen und lauwarmen Nächten, den Sommer,
von dem ich von der einen Grillparty in das andere Fest gerauscht bin,
Energie hatte um unser ganzes Land mit Strom zu versorgen,
ja im Herbst lass ich das langsam, genüsslich aushallen.
Die Vögel werden leiser, die Musik ist nicht mehr so laut,
die Sonne haut mich nicht mehr mit ihren manchmal erbärmlich
heissen Strahlen an den Strand, der See wird kälter.
Und schon bald fallen die farbenfrohen Blätter, der Wind weht stärker
und der Himmel wird schneller dunkel, ja, das Wintergewand wird angezogen,
ich werde melancholisch, ruhig, nachdenklich, kritisch, inspiriert, ruhe in mir.
Aber der Frühling!
Der verarscht mich dieses Jahr!
Ich kann mich selten auf den Sommer freuen,
weil er mich mit seinen Sonnenstrahlen provoziert,
kaum schliesse ich die Augen und möchte den Moment festhalten,
regnet's mir auf dem Kopf, es hagelt und gewittert,
die Wolken spielen mir einen Streich und ich wird zum Griesgram mit meinen jungen Jahren.
Nichts kommt mir in den Sinn, weil nichts mich traurig oder fröhlich macht,
nichts macht mich wütend,
sondern nur leicht verärgert weil ich das Ganze momentan nicht einordnen kann.
Ich weiss nicht wo ich steh.
Ich weiss nicht wo ich bin.
Wo ich hinkomm.
Obwohl ichs doch tu, und obwohl doch alles so gut wäre.
Und dann reg ich mich darüber auf dass ich mich aufrege und dann windets mir noch den Regenschirm weg.
Fühl mich leer.

Frühling du Arschloch.

Du bist Schuld an meiner Schreibblockade.
Hau endlich ab und hol den Sommer!