Montag, 28. Mai 2012

Nicht naiv, ein bisschen kitschig, vielleicht.

Wir sitzen da und hassen die Sekunden dafür,
dass sie vergehen und uns die Zeit stehlen
die wir damit verbringen,
von später zu reden.
Wie es sein wird, wenn wir uns morgens auch sehen.
Wir umarmen uns und die Minuten verrennen
als die Uhr uns verkündet, die Wege jetzt zu trennen.
Er läuft grad mit nem Koffer an mir vorbei
der mir indirekt sagt, die Tage sind jetzt vorbei,
und schlage die Richtung zum Bahnhof ein.
Die Richtung nach Haus, und nein...
bei mir dauerts nicht so lang,
wie bei dir, bis ich ankomm.
Aber doch nirgends bin.
Und ich mag den Koffer nicht.
Er erinnert mich an deinen roten Reisebegleiter
den ich so oft mit dir empfange
zunächst heiter,
und dann viel zu oft verabschieden darf.
Ich sollte nicht so denken,
dankbar für das Vergangene, das wir uns schenkten.
Und trotzdem klopft mein Herz wie wild
weil es mir keuchend mitteilen will
dass grad ein Teil fehlt.
Ein Teil das die Farben mitnimmt,
und dann alles Negative verschwimmt,
welche meinen grauen Alltag an vielen Wochenenden bunt anmalt.
Mich anlacht.
Aus meiner Rationalität Luftschlösser baut.
Auf meinen Pessimismus kaut
und Träume ausspuckt
wo alles so luftballonmässig ausguckt,
da finden wir uns dann eben wieder,
an diesem Ort.
Ich lehn mich dann an hör dir zu
und glaub dir jedes Wort -
mein Misstrauen hast du ausradiert
guckst, dass meine Mauer ihren Stand verliert.
Sie fällt, du lässt sie fallen
und wir hören nur das Hallen
ihrer Trümmer in einer Schlucht
die sich schliesst und nicht versucht
mir wieder irgendwelchen Schutz zu gewähren
den ich mit dir nicht brauche,
der wird mir nicht fehlen, so viel ist klar
- du machst nämlich alles so wunderbar.
Nicht naiv gemeint, nur ein wenig verliebt
ein bisschen kitschig, vielleicht,
aber das reicht
- reicht zu wissen was wir eben tun.
Mach dir keinen Kopf
ich bleib wirklich da,
da wo ich jetzt bin,
da wo ich auf dich warte.
Da wo jetzt die Bremsen auf den Gleisen erklingen,
da, wo jetzt die letzten Vögel noch singen.
Der Zug hält an, ich bin schon zuhause...
ohne dich und doch mit dir.

Ich bleib da, das schwör ich dir.

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